
Die Hakenterasse. Benannt nach dem Stettiner Oberbürgermeister Hermann Haken, auf dessen Initiative der Bau zurückgeht, ist sie die repräsentative Anlage von drei Regierungsgebäuden – Landesversicherungsamt mit der Oberzolldirektion (zuvor in Mietshäusern der Karlstraße und am Kirchplatz) sowie Museum und Regierungsgebäude – im Stil des Neobarock und Neorenaissance, welche direkt an der Oder gelegen, von einer gewaltigen Terrassenanlage mit zwei Riesentreppen ergänzt, einen Panoramablick zum Hafen, den Oderwiesen und dem Dammschen See ermöglicht.
Das vorgenannte Städtische Museum, eröffnet im Juni 1913, verfügte zudem über eine naturwissenschaftliche Sammlung, welche 1898 durch Schenkung der Familie Dohrn in den Besitz der Stadt übergegangen war. Auch war hier der Sitz der Pommerschen naturforschenden Gesellschaft (gegründet 1918) mit etwa 500 Mitgliedern und der Entomologische Verein zu Stettin (gegründet 1838) mit etwa 45 Mitgliedern. Auch befand sich hier die Sammlung der Provinzialsammlung Pommerscher Altertümer, die 1825 begründet wurde.

Das Städtische Museum, heute Nationalmuseum, wurde damals, zwischen 1908 und 1913, unter der persönlichen Oberleitung des Stadtbaurats Wilhelm Meyer-Schwartau errichtet. Zur Ausführung kamen dabei vor allem Beton- und Stahlbetonkonstruktionen. Bei deren Bearbeitung der Konstruktion und der Bauüberwachung hatte sich – so ist es in alten Unterlagen zu lesen – Stadtbaukommissar Heil verdient gemacht. Die Planung war so ausgeführt worden, dass dessen später abschnittsweise Vergrößerung jederzeit realisiert werden kann.
Im Regierungsgebäude in der Hakenterasse 4 war übrigens einst der Sitz des Regierungspräsidenten, des Regierungsvizepräsidenten sowie der Regierungsdirektoren und Oberregierungsräte.

Auf halber Höhe der Terrasse findet sich noch eine weitere bedeutende Skulptur des Anklamer Sedina-Schöpfers Karl Ludwig Manzel (1858-1936): „Herkules sein Kampf mit Nessos“ (1913).
Nach dem 2. Weltkrieg erhielt sie von dem Architekten und Stadtplaner Piotr Zaremba, der 1910 in Heidelberg geboren wurde und 1993 in Stettin verstarb, den Namen „Waly Chrobrego“ – benannt nach dem ersten polnischen König Boleslaus (etwa 966 -1025) „der Tapfere“. Zaremba war von 1945 bis 1950 der Stadtpräsident Stettins. Damals wie heute ist die Hakenterrasse Verwaltungsssitz und beherbergt das bereits erwähnte Museum. Das dritte Gebäude, welches Landesversicherungsamt mit der Oberzolldirektion aufnahm, dient nun allerdings der Maritimen Polytechnischen Universität.




Hinterlasse einen Kommentar