Einige Gäste Stettins haben bereits davon gehört: In der Odermetropole wurden auch Fahrräder produziert! Nachdem die 1858 gegründete Firma Bernhard Stoewer bereits Nähmaschinen herstellte, wurden ab 1893 auch Fahrräder produziert. Vorgestellt wurden sie 1895 erstmals international auf einer Ausstellung in London. Bereits im darauffolgenden Jahr konnte der Absatz gesteigert werden und ein neues dreistöckiges Fabrikgebäude errichtet werden. Verließen 1897 noch 13.500 Fahrräder die Fabrik, so waren es 1899 bereits 21.000…

Die Fahrräder, die als Markenzeichen mit dem pommerschen Wappentier – dem Greif – versehen wurden, stellte man aber nicht nur her, sondern vertrieb sie auch in eigenen Geschäften. Das erste befand sich in der Großen Wollweber Straße 32 (heute: Ul. Tkacka) in Stettin. 1928 wurde es in die Kleine Domstraße 24 (heute: Ul. Manacka) verlegt. In den 20er Jahren wurden zudem mit den Greif-Fahrrädern zahlreiche nationale und internationale Rennen gewonnen. So gewann Alex Fricke auf einem Greif-Fahrrad 1927 und 1928 die Deutsche Radmeisterschaft. Dennoch mussten, sicher auch bedingt durch die wirtschaftliche Lage in Deutschland, letztlich 1931 die Fabrikation liquidiert werden. 

Auch nach dem zweiten Weltkrieg wurden wieder Fahrräder unter dem Stoewer-Greif in Deutschland verkauft. Dies ist allerdings eine andere Geschichte.


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