
Am Montag, den 12. März 2021, wurde der Vertrag zum zweigeisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Angermünde und Stettin unterzeichnet. Er sichert bei der auch als Teil der „Stettiner Bahn“ bezeichneten Verbindung die Beteiligung des Bundes in Höhe von 380 Mio. EUR am Ausbau sowie die Investition von Berlin und Brandenburg mit je 50 Mio. EUR.
Damit waren die Grundlagen für den der Start der Baumaßnahmen an einer Streckenlänge von 49 Kilometern gelegt. Die Fahrtzeit zwischen den Metropolregionen Stettin und Berlin soll nach deren Abschluss im Jahre 2026 nur noch 90 Minuten betragen. Möglich wird dies mittels einer dann durchgängigen Elektrifizierung der Bahnstrecke auf der dann eine Geschwindigkeit von 160 km/h gefahren werden kann. Der DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla kommentierte die Weichenstellung 2021 so:
„Für alle Fahrgäste heißt das: Sie kommen künftig 20 Minuten schneller von Berlin nach Stettin. Ganz im Gedanken des ‚Europäischen Jahrs der Schiene‘ bringen wir so Menschen auch grenzüberschreitend noch enger zusammen.“
Nach Vorlage der Baugenehmigungen startete die Deutsche Bahn (DB) die für die Strecke notwendige Ausschreibung der Leistungen und die Beauftragung der Firmen, so dass mit den Bauprojekt noch 2021 begonnen werden konnte. Geplant war die Ausführung übrigens in zwei Bauabschnitten mit Angermünde-Passow und Passow-Rosow vorgesehen Zu den dann vorgesehenen Arbeiten zählte auch die Modernisierung der Bahnstationen Passow, Schönow, Casekow, Petershagen und Tantow. Doch die Planungen sorgten nicht nur für Freude: So standen – wie lokale Medien zunächst zu berichten wussten – in Schönow das Bahnhofsgebäude dem geplanten Ausbau angeblich im Weg und in Angermünde sorgen angedachten Schallschutzwände von 6 Metern Höhe für Aufregung…
Doch wie sieht es heute aus? Anlässlich des „Tages der Schiene“ in Passow wurde auch der aktuellen Stand des Ausbaus der Strecke Berlin-Stettin vorgestellt. Dem hoch interessierten Publikum teilte man nun mit, dass das Gleis im Streckenabschnitt 1 zwischen Schönermark und Passow am 4. Oktober 2024 in Betrieb genommen werden soll. Im Anschluss soll der Ausbau der Schiene im Streckenabschnitt 2 erfolgen. Dieser ist zwischen Passow und Stettin innerhalb von 16 Monaten vorgesehen.
Für die „Stettiner Bahn“ wird derzeit ein Verkehrsaufkommen von 50 Regional- und 89 Güterzügen täglich prognostiziert. Mit dem Ausbau erfolgt zudem der überfällige Lückenschluss von verschiedenen Kernnetzkorridoren des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V). Die Strecke selbst soll dabei mit dem einheitlichen europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) ausgestattet werden. Dieses steigert die Zuverlässigkeit und Kapazität im grenzüberschreitenden Bahnbetrieb und erleichtert einen durchgehenden europäischen Zugverkehr. Und: Auch das Fahren ferngesteuerte Züge soll später möglich sein.
Ende 2026 könnte dann die Infrastruktur fertig gestellt werden und dann DB Region-Züge auf zwei Gleisen zwischen Stettin und Berlin pendeln – so der Plan. Von deutscher Seite rechnet man mit Kosten von etwa 600 Mio. EUR. Die Strecke selbst ist nicht nur für den Personen – sondern auch den Güterverkehr von Interesse. Schließich beitreibt die Deutsche Bahn auch den Port Stettin. Im Oderhafen wurden seit 2010 weit über 7.000 Schiffe und über 1 Mio. Container umgeschlagen.
(Foto: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe)



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