Die St. Peter und Paul Kirche gilt als älteste Kirche der Stettins

Wer sich mit der Stettiner Stadtgeschichte beschäftigt, der stellt schon bald fest, dass das erste wichtige Datum der Odermetropole das Jahr 1124 war. Damals war Otto von Bamberg (um 1060 – 1139) – der heute als „Apostel der Pommern“ gilt – auf einer Missionsreise durch das „Land am Meer“ unterwegs, ließ den heidnischen Triglaw-Tempel zerstören und taufte die ersten Wenden in Stettin. An Stelle des Tempels wurden die ersten beiden Kirchen errichtet: Zwar sind Ihre Namen mit St. Adalbert und St. Peter und Paul bekannt, ihre Standorte kennen wir jedoch nicht, da sie ein Brand vernichtet haben soll. Die Kirche, die ebenfalls den Namen St. Peter und Paul trug und die älteste Kirche Stettins ist, wurde erst später aus Backsteinen errichtet und auch als St. Petri-Kirche bezeichnet.

Blick in die St. Peter und Paul Kirche

Unter den Deutschen, die im 12. Jahrhundert nach Stettin zogen, war übrigens auch der Kaufmann Beringer, der wie Otto aus dem Frankenland kam. Er stiftete die St. Jakobikirche als Pfarrkirche der deutschen Ansiedlung. Sie unterhielt noch bis zur Reformation enge Beziehungen zum St. Michaelskloster in Bamberg in Franken. 1263 wurde dann die Marienkirche errichtet und nur kurze Zeit später wurde Stettin auch Mitglied der mächtigen Hanse. Ein Streit zwischen der Stadt der Stettin und dem pommerschen Herzog Barnim III. führte 1346 u. a. zur Errichtung eines Gotteshauses durch die Stadt: die Ottenkirche, welche Otto von Bamberg geweiht worden war. Auch wenn diese bereits 1575 durch die Schlosskirche, die auch Grablage der pommerschen Herzöge war, ersetzt wurde, so lässt sich auch hier noch ein starker Bezug zur christlichen Mission und damit zu 1224 ablesen.

Der Blick auf den gotischen Kirchenbau vom Stettiner Schloss

Abschließend soll noch auf das Ottenkapitel eingegangen werden. Im Zuge der Errichtung der Ottenkirche hatte der pommersche Herzog Barnim III. das auch als „Ottenstift“ bezeichnete Einrichtung gegründet. Es bestand aus einem Vizedekan sowie acht Domherren und war – durch seine Steuerbefreiung – neben dem Marienstift der Marienkirche einer der reichsten geistlichen Körperschaften. Das Vermögen beider Institutionen wurde zu einer neuen Stiftung vereinigt und wurde Grundlage des 1543 gegründeten Fürstlichen Pädagogiums – dem späteren Marienstiftgymnasium. Aber das ist eine andere Geschichte…

Dieser Blick verdeutlicht die unmittelbare Nähe von Stettiner Schloss und ältester Kirche

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